13. August 2016 – Möge die Übung gelingen
Römisch-katholisches Anlegemanöver mit Langkieler, manueller Ankerwinsch bei 34 Grad Celsius und als Zuckerl dazu noch Einhand vor den gesammelten Kaffeehauspromenadenkritikern.
Zuerst den mäßigen Seitenwind einbeziehen und zügig den Anker fallen lassen und schauen dass man nicht mit anderen Ankern über Kreuz kommt. Auf 8 m Tiefe mal 16m Kette rauslassen und dann versuchen in die Lücke zu manövrieren – da man am eigenen Anker hängt heißt es „drehen auf dem Teller“ – hat sehr gut funktioniert und dann retour Richtung Kai bis der Anker greift. Leichter Schub rückwärts eingestellt und dann nach vorne gewieselt und die Ankerwinsch freigegeben welche mit provisorischen Gummistraps gebremst wird – habe ich schon vorher in der Bucht probiert und war vielversprechend- und gleich retour ans Steuerrad um zu korrigieren. Dann hilfesuchend nach Jemanden Ausschau gehalten der die Leine übernimmt – Gott sei Dank sind wirkliche Segler in der Nähe und fädeln die Luv-Leine ein. Heckleinen fixieren und leichten Vorwärtsgang einlegen und nach vorne wieseln und die Ankerkette straffen und fixieren. Maschine stoppen und die Leinen adjustieren damit die Abstände und Spannungen passen. Sonnensegel aufspannen, Pasarella ausbringen, Strom anschließen, Nespressomaschine aktivieren. Handy, Kamera, Batterien, PC’s laden. Wasser brauche ich auch noch aber zurzeit sind alle vorhandenen Schläuche von Italienern beschlagnahmt – von Spaniern einen Schlauch ausgeborgt und die Wasserflaschen (ca. 40 Stk) und den Tank gefüllt. Wenn man schon dabei ist Geschirr abgewaschen und die Küche + Kühlschrank gereinigt. Auch das WC ist eine strategisch höchst wichtige Anlage und wird auch gleich gründlich geputzt.
Das Abendessen habe ich mir wirklich redlich verdient.
Vor dem Ablegen wird noch Staub gesaugt und der Einkauf erledigt. Dann Heckleine verlängert und das Schlauchboot gleich auf die Davits gehängt. Maschine gestartet und leichter Retourgang eingelegt. Heckleinen eingeholt und Maschine auf neutral gestellt – nach vorne gewieselt und mit Schwung 25 Meter Kette raufgekurbelt – dann zügig von der Mole weg. Sicherheitshalber habe ich ja gewartet dass die Nachbarn vor mir aufgebrochen sind – somit hatte ich genügend Spielraum um niemanden zu gefährden.
Ich erinnere mich mit Schaudern an so manche „römisch-katholisch Anlegemanöver“. Also wenn ich einen Hut hätte – würde ich ihn vor dir ziehen.
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…bei „Nespresso -Maschine aktivieren“, konnte ich wieder ausatmen beim Lesen dieses Beitrages…; tolle Leistung!
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